Der chronische Schmerzpatient

Der chronische Schmerzpatient.

Was versteht man eigentlich genau unter chronischen Schmerzen? Lauf Definition findet man unter chronischen Schmerzen folgendes: Hält sich ein Schmerz länger als drei Monate oder übersteigt die Intensität und Dauer das eigentliche Schmerzverhalten, spricht man von chronischen Schmerzen. Bei der Diagnose „chronischer Rückenschmerz“ handelt es sich um einen Schmerz im Rücken über eine Dauer von etwa zwölf Wochen.

Durch Schmerzen kommuniziert unser Körper mit uns. Das tut er 24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr. In erster Linie bedeutet das „Hallo, da stimmt etwas nicht. Schau da mal genau hin!“ Schmerzen in unserem Körper sind eine Warnfunktion.

Wir sollten uns immer bewusst machen, wie und wo wir in unserem Alltag oder Leben stehen.

Gibt es körperliche Beeinträchtigungen? Gibt es Vorerkrankungen?

Gibt es seelische oder psychische Faktoren, die eine Rolle spielen?

Wie sieht mein soziales Umfeld aus?

Auf all diese Dinge reagiert unser Körper täglich. Sind wir aufmerksam und haben ein gutes Körperbewusstsein- und gefühl, können wir im Akutstadium etwas gegen den Schmerz unternehmen? Damit meine ich einen Therapeuten oder Arzt aufzusuchen. Damit meine ich wochenlang Schmerzmittel einzunehmen!

Chronischen Schmerzen geht immer ein akuter Schmerz voraus! Werden diese allerdings nicht beachtet oder hält dieser Schmerz zu lange an, kann es zu einer Chronifizierung des Schmerzes kommen.

Schmerz kann seine Warnfunktion verlieren und dauerhaft anhalten – der Schmerz wird chronisch!

Es kommt zu Störungen in der Schmerzleitung- und verarbeitung.

Oft liegt die Ursache der Schmerzen eben nicht dort, wo der Schmerz sich manifestiert. Der Schlüssel dazu liegt meist ganz woanders in unserem Körper. Hier wird unterschieden zwischen strukturellen und funktionellen Problematiken. Auf struktureller Ebene sind akut Knochen, Muskeln, Gelenke oder auch Organe in Mitleidenschaft gezogen. Liegen hier Verletzungen vor muss meist der Arzt ran und eventuell auch mal operieren. Abgesehen davon bin ich persönlich sehr froh, bei einem akuten Blinddarm operiert zu werden.

Auf funktioneller Ebene ist es etwas schwieriger, da viele Strukturen mit betroffen sind und vielleicht eine ganze Bewegungskette gestört ist. Dies geschieht über lange Zeit, also kommen wir eher so zu einer chronischen Schmerzsymptomatik.

Aber auch die Seele kann schmerzen. Somit kann er auch Ausdruck seelische Belastung oder einer psychiatrischen Erkrankung sein.

„Kein System im Körper funktioniert jemals allein, wird nie allein verletzt und heilt niemals allein. Eine Einzelverletzung gibt es nicht und damit auch keine isolierte Heilung! Schmerzen sind eine effektive Bewusstseinsstrategie.“ Zitat: Perry Nickelston

Wenn es zu einer Störung der Schmerzverarbeitung in unserem Gehirn kommt, kann man also davon ausgehen, dass es zu einer Bewusstseinsstörung in unserem motorischen Cortex (Großhirnrinde) kommt? Das also unser Gehirn nicht mehr wirklich deuten kann, ob ein chronischer Schmerz echt ist oder eine falsche Kopie- eine Memory Card. Eine Information, deren Datensatz  nicht mehr vollständig ist? Unser Gehirn kann nämlich nicht unterscheiden zwischen Gedanken und Erfahrungen.

An dieser Stelle möchte ich gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Mir ist an dieser Stelle wichtig sämtliche Aspekte hier mal zu benennen und zu beleuchten.

Unser Körper ist täglich so vielen Reizen ausgesetzt, auf die er reagieren muss, da kommt einiges zusammen. Längst vergessene Unfälle, das Alter, Vorerkrankungen, ein lange nicht ausgefochtener Konflikt, eine schlechte Nacht, ein kleines Stolpern, eine dumme Bewegung, Gereiztheit und ein schlechtes Zeitmanagement können da gerne mal zum berühmten Hexenschuss führen. 5-7 Tage extreme Schmerzen und frei nach dem Motto: Das kommt von allein, das geht auch von allein!

NEIN- das tut es nicht! Es wird besser, ja, aber unbehandelt können diese verschleppten Bagatellverletzungen auch zu chronischen Schmerzen führen. Denn eins ist sicher: der Körper vergisst nie!

Hier weise ich auch gerne auf mein Schmerzformular auf meiner Homepage hin. Einfach mal runterladen, ausdrucken und ausfüllen. Es ist erstaunlich, was da zu Tage kommt.